Das Ringversuchsdesign ist auf die Anwendung des Utermöhl-Verfahrens am Umkehrmikroskop ausgerichtet und besteht aus drei Komponenten. Komponente 1 und 2 gehören zum methodischen Teil und Komponente 3 gehört zum taxonomischen Teil.
Die 3 Komponenten zielen auf die separate Prüfung aller für eine hochwertige Phytoplanktonanalyse erforderlichen Kompetenzen.
Dabei handelt es sich um eine Planktonzählkammer, wie sie im Arbeitsprozess am Umkehrmikroskop zur Anwendung kommt. Auf dem Bodengläschen dieser Planktonzählkammer wird eine vom Ringversuchsausrichter für jeden Ringversuch neu festgelegte Anzahl von Mikrostrukturen definierter Durchmesser (ausgefüllte Kreise) aufgebracht. Bei einem vorgegebenen Sedimentationsvolumen können somit Sollwerte für die zu errechnende Partikelkonzentration vorgegeben werden. Darüber hinaus wird die Verteilung der Mikrostrukturen auf dem Bodengläschen durch ein statistisches Verfahren entsprechend eines natürlichen Verteilungsmusters bei der Sedimentation von Algen nachgebildet (Poisson-Verteilung). Durch diesen Ansatz ist es möglich, eine Algensuspension definierter Konzentration ein natürliches Sedimentationsmuster nachzubilden. Die Teilnehmer sind dadurch in der Lage, die Kalibrierung der jeweiligen Sehfelder bei unterschiedlichen Vergrößerungen sowie die Berechnungsprozeduren für die Zellkonzentration zu überprüfen. Diese Komponente ist frei von Unsicherheiten, die mit dem Erkennen und der Bestimmung von Phytoplankton zusammenhängen. Auf diese Weise können systematische Fehler eindeutig identifiziert werden. Diese sogenannte Referenzzählkammer verbleibt beim Teilnehmer des Ringversuchs und kann im laufenden Betrieb für die interne Qualitätssicherung verwendet werden.
Prüfgrößen und Wertebereich:
Zu prüfende Fähigkeiten:
Vorteil gegenüber Komponente 2:
In dieser Komponente wird entweder eine natürliche Phytoplanktonprobe oder eine Probe, die aus Algenkulturen hergestellt wird zur Verfügung gestellt. Ziel ist dabei immer, eine Phytoplanktonprobe anzubieten, die mit vergleichsweise geringem Aufwand bearbeitet werden kann und frei von störendem Seston ist. Neben der Bestimmung der Phytoplankton-Konzentration entsprechend der DIN EN 15204: 2006 ist hier auch die Berechnung des Algenbiovolumens als Biomasseparameter nach DIN EN 16695: 2015 erforderlich. Im Fokus stehen hier insbesondere die praktische Bearbeitung der Proben inklusive der Homogenisierung und Sedimentation aber auch die Auswahl geeigneter Zählstrategien für die einzelnen Arten sowie die Auswahl geeigneter Formeln zur Berechnung des Zellvolumens.
Prüfgrößen und Wertebereich:
Zu prüfende Fähigkeiten:
Die wichtigsten potenziellen Fehlerquellen bei den Komponenten 1 und 2 stehen im Zusammenhang mit der Zählstrategie oder der Messung der Partikel/Zellen. Die wichtigsten Fehlerquellen werden im Abschlussbericht erörtert und resultieren häufig aus der Zählung von zu wenigen Zellen, der Zählung einer zu kleinen Fläche im Vergleich zur Gesamtfläche der Zählkammer und der Verwendung einer unpassenden geometrischen Form zur Berechnung des Zellvolumens. Darüber hinaus treten häufig Berechnungsfehler auf, die insbesondere bei der Biovolumenkonzentration zu einer großen Abweichung von dem zugewiesenen Zielwert führen können.
Diese Komponente fokussiert hingegen ausschließlich auf die taxonomische Bestimmung von Algen und ist somit frei von methodischen Einflüssen. Dabei kommen 10 Videoclips von Planktonalgen zum Einsatz, die von den Teilnehmern bis auf die vorgeschriebenen Bestimmungsniveaus taxonomisch bestimmt werden sollen. Sowohl die bevorzugte Bestimmung als auch das geforderte Bestimmungsniveau werden in Zusammenarbeit mit ausgewiesenen Spezialisten festgelegt. Neben der Prüfung der Artenkenntnis steht darüber hinaus die Verwendung von taxonomischer Literatur für die Bestimmung unbekannter Arten im Mittelpunkt.
Prüfgrößen und Wertebereich:
Zu prüfende Fähigkeiten: